Vergnüglicher Streifzug durch den Corona-Irrsinn
„Es ist doch allemal besser zu lachen, als sich darüber aufzuregen, dass das Klopapier aus ist…“ So steht´s im Vorwort dieses etwas anderen „Corona-Buchs“. Der heimtückische Virus namens SARS-CoV-2 hat die meisten Lebensbereiche beeinträchtigt – und dazu gehört auch der Arbeitsalltag von Journalisten und Journalistinnen. Schließlich sind das ja auch nur Menschen…
Unter dem Titel „Corona ante portas – eine Redaktion lüftet durch“ haben Herausgeberin Isolde Stöcker-Gietl und elf weitere Autoren und Autorinnen des Mittelbayerischen Medienhauses Regensburg die skurrilen Seiten der Pandemie fest gehalten. Der offensichtliche Beweis, dass irgendwas nicht (mehr) stimmt, war die plötzliche Klopapierkrise. Isolde Stöcker-Gietl beobachtet dazu: „Im Freundeskreis werden Lieferungen inzwischen in eigens eingerichteten Klopapiergruppenchats mitgeteilt. „dm, 4, 8“. Was so viel bedeutet wie: Bei dm haben sie vierlagiges Papier, aber nur noch acht Packungen.“ Schwamm drüber? Von wegen. Der kleine fiese Virus sorgte fortan für Turbulenzen – vor allem im eigenen Hausstand, denn das ununterbrochene Zuhause bleiben verlangte auch den Autoren alles ab. „Am 13. März 2020 war mein Sohn seinen Job los.“ So beschreibt Katrin Böhm die plötzliche Umstellung auf das Homeoffice bei geschlossenem Kindergarten. Was war passiert? Der fünfjährige Junior erklärte den Montag zum Hundehüttentag, das Kind mutierte zum Hund. Zumindest so lange, bis das Sofa zum Abenteuerspielplatz umgerüstet wurde. Martina Hutzler wiederum beschreibt, warum die Mathematik auf einmal dank Hubert Aiwanger wieder an Bedeutung gewann. Dem Politiker sei das Hendl-Paradoxon zu verdanken, das bereits Eingang in den Matheunterricht der Mittelstufe Eingang gefunden habe (Aiwanger + ½ Huhn, tot, > Rechtsanwalt + 1 Huhn, lebend => Textaufgabe: Finde des Denkfehler! Tipp: Es ist nicht das Huhn.)
Corona und der Sportreporter – auch ein besonderer Aspekt dieser seltsamen Krise. Heinz Gläser war mit dem SSV Jahn Regensburg zum Hamburger SV gereist. Demonstrative Sorglosigkeit hat er an diesem 7. März 2020 erlebt, eine Kollegin machte ihm deutlich, dass ihr das ganze Bohei um das Virus auf den Senkel gehe: „Ich hätte sie bei Gelegenheit gerne mal wieder gesprochen, um ihre Einschätzung retrospektiv zu erörtern.“ Manch ein Corona-Chaos ist uns geblieben (wo geht denn hier bei Zoom der Ton an), manches hat sich verändert (die selbstgefertigte Maske ist allmählich dem FFP-2 Modell gewichen) und manches ist und bleibt einfach nur saukomisch. Einen vergnüglichen Streifzug durch den Corona-Irrsinn bietet diese etwas andere Kuriositäten-Sammlung. Verschwörungstheoretiker und Hobby-Virologen inklusive.
Corona ante Portas
Eine Redaktion lüftet durch
MZ-Buchverlag
ISBN 978-3-95587-402-5